Gamboge

Das schöne Goldgelb wurde bereits im Mittelalter zum Einfärben von Zierbuchstaben und Illustrationen verwendet. Die transparente Farbe stammt aus dem Saft des Garcinia-Baums. Da der Saft giftig ist und eine schlechte Lichtechtheit aufweist, wurde der ursprüngliche Gamboge durch harmlose Pigmente ersetzt, die unter Lichteinfluss nicht verblassen.

Gamboge: goldgelber Giftsaft

Der Name Gamboge leitet sich vom Garcinia-Baum ab, der in Südostasien heimisch ist. Dazu gehört also auch Kambodscha, woher der englische Name Gamboge stammt. Der Produktionsprozess ist wie folgt. Wenn die Bäume zehn Jahre alt und etwa fünfzehn Meter hoch sind, wird der gelbe Milchsaft auf zwei Arten aus dem Holz gezapft. Eine Möglichkeit besteht darin, einen Einschnitt in die Rinde vorzunehmen, die andere darin, die Äste abzubrechen. Der austretende Saft wird in hohlen Bambusrohren gesammelt und beginnt anschließend zu erstarren. Um möglichst viel Feuchtigkeit zu entziehen, werden die Stöcke anschließend über einem Feuer gedreht. Übrig bleiben die sogenannten „Gamboge-Stäbe“, eine braune, harzige Substanz von reiner Qualität.

Die Farbe erzeugen

Dieses natürlich extrahierte Gamboge besteht zu einem Viertel aus wasserlöslichem Gummi und zu drei Vierteln aus unlöslichem Harz. Es ist das Harz, das ihm seine Farbe verleiht. Das Gelb ist in einem Gamboge-Klumpen jedoch kaum sichtbar. Die Farbe erwacht erst richtig zum Leben, wenn der Klumpen, wie eine Aquarellpfanne, mit einem nassen Pinsel berührt wird und sich der Kaugummi im Wasser auflöst. Dann wird der Zusammenhalt von Gummi und Harz gestört und mikroskopisch kleine Harzpartikel gelangen in die Lösung, wodurch die charakteristische warme gelbe Farbe entsteht. Die Lösung kann nun zum Lackieren verwendet werden. Diese Methode wurde bereits in mittelalterlichen Schriften verwendet, um Zierbuchstaben und Illustrationen in Texte einzufärben.

 

Unschädliches Pigment

Trotz der schönen goldenen, transparenten Farbe wird das natürlich erworbene Gamboge nicht mehr verwendet. Der Saft der Garcinia-Bäume ist äußerst giftig und weist zudem eine schlechte Lichtechtheit auf, sodass die Farbe unter Lichteinfluss schnell verblasst. Im Rembrandt-Aquarellsortiment wird die Farbe auf Basis unbedenklicher Pigmente mit außergewöhnlicher Lichtechtheit hergestellt, so dass die Gamboge unter Museumsbedingungen mindestens 100 Jahre lang unverändert bleibt.

Medizinische Wirkung…

Neben dem schönen Gelb enthält der Saft der Garcinia-Bäume Inhaltsstoffe, die wohltuend bei Rheuma und Darmbeschwerden wirken sollen. Darüber hinaus wird es in Schlankheitsmitteln eingesetzt, wenn auch in geringen Dosen, da 4 Gramm reiner Pflanzensaft bereits tödlich wären.

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